Connemara, fantastische und oft nicht gefundene (!) Orte

Als „Wilde Schönheit“ bezeichnete Oscar Wilde einst die Connemara, jene ungezähmte Naturlandschaft im Westen Irlands.

Zwischen der Clew Bay im Norden und der Galwaybucht im Süden erstreckt sich die Connemara im County Galway.

Im Westen bildet der Killary Fjord die natürliche Begrenzung und im Osten die Seen Lough Corrib und Lough Mask. Die Connemara steht für das wahre, unverfälschte Irland. Glasklare Seen, saftig grüne Wiesen und irische Pubs, in denen Live-Bands allabendlich ihre Interpretationen alten irischen Liedgutes vortragen – das alles macht den Charakter der Connemara aus.

Die Connemara ist eine der größten Gaeltachtai des Landes, eine Region, in der irische Traditionen lebendig sind und „Soda Bread“ nach uralten Rezepten gebacken wird. Die wilde Naturlandschaft am Atlantischen Ozean hat ihre ganz eigenen kulinarischen Spezialitäten zu bieten. „Connemara Hill Lamb“, das zarte, leicht süßlich schmeckende Lammfleisch ist eine davon, Atlantischer Wildlachs aus der Lachsräucherei „The Connemara Smokehouse“ eine andere. Die zauberhafte Connemara ist eine Region voller Magie und Mystik.

1. Kylemore Abbey

KYLEMORE ABBEY ist eine Benediktinerabtei am Ufer des Lough Poolacappul, deren Architektur den romantischen Vorstellungen von einem Märchenschloss erstaunlich nahe kommt. Das schlossähnliche Gemäuer mit seinen Erkern und Türmchen war ein Geschenk, das der wohlhabende Kaufmann Henry Mitchell im späten 18. Jahrhundert seiner Frau Margaret machte. Margaret verstarb in vergleichsweise jungen Jahren und der Kaufmann verkaufte das Schloss im Jahr 1903 an den Herzog von Manchester.

Dieser vermachte den Grund und Boden sowie das Gebäude am Lough Poolacappul dem Benediktinerorden. Noch heute wird es von Nonnen der Glaubensgemeinschaft verwaltet und ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Innenräume sind teilweise mit dem Original Mobiliar aus der Bauzeit ausgestattet und können besichtigt werden. Ein herrlicher Spaziergang führt in den viktorianischen Garten „Walled Garden“, der von einem Flüsschen durchflossen wird und einen reichen Bestand an Zedern, Kamelien und Douglas Fichten besitzt.

2. Killary Fjord

OBWOHL IRLANDS Küste am Atlantischen Ozean wild zerklüftetet ist, sind klassische Fjorde auf der grünen Insel rar gesät. Eine Ausnahme bildet der Killary Fjord, der die Connemara im Westen begrenzt. Die tief eingeschnittene Meeresbucht ist 16 km lang und der einzige echte Fjord Irlands.

Er bildet die natürliche Grenze zwischen den Grafschaften Galway und Mayo und beeindruckt mit bis zu 800 m hohen Berghängen. Im Fjord herrscht ein spezielles Mikroklima. Durch die geschützte Lage gedeihen viele Pflanzen, die in unmittelbarer Küstennähe keine Überlebenschance hätten. Spektakuläre Aussichten auf die Wasserfläche und die grünen Berghänge haben Sie auf einer Fahrt über die Green Road, die nach neun Kilometern in der Ortschaft Leenane endet.

Im Hafen des Örtchens legen Ausflugsboote ab, die Kurs auf die Delfinschule vor der Küste nehmen. In einer echten Filmkulisse können Sie sich anschließend getoastete Sandwiches schmecken lassen, denn im „Gaynor‘s Pub“ in Leenane fanden Dreharbeiten zum Film „The Field“ von John B. Keanes statt.

3. Connemara National Park

UNWEIT DER Benediktinerabtei Kylemore Abbey, im kleinen Dorf Letterfrack, befindet sich der Eingang zum Connemara National Park. In der Ferne sind die zwölf Gipfel der Bergkette „Twelve Bens“ zu erkennen. Ein Großteil des geschützten Areals gehörte früher der Benediktinerabtei und wurde von den Nonnen als Farmland genutzt.

Im Connemara National Park leben zahlreiche Vogelarten wie Rotdrosseln, Buchfinken und Kormorane. Im Park überwiegen artenreiche Moor- und Heidelandschaften, die am Ende der letzten Eiszeit geformt wurde. Eine botanische Besonderheit ist die Koexistenz von Pflanzenarten, die eigentlich auf der Iberischen Halbinsel bzw. in Nordeuropa vorkommen wie das Fettkraut und der Berg Sauerampfer.

Menhire und Megalithanlagen im Nationalpark sind die steinernen Zeugen der frühen Besiedlung dieses Landstriches während der Steinzeit. In Letterfrack befindet sich das Besucherzentrum des Parks, wo interessierte Besucher Infomaterialien und ein Verzeichnis der Wanderwege erhalten.

4. Inishbofin

DIE KLEINE INSEL Inishbofin liegt neun Kilometer von der Westküste Irlands entfernt im tosenden Atlantik. Das Eiland ist gerade einmal sieben Kilometer lang und nur 3,8 km breit. Bei der Insel handelt es sich um eine nahezu unberührte Schönheit, die ihren Charme aus der rauen Natur bezieht.

In der Ortschaft Cleggan auf dem Festland legen Fähren ab, die Kurs auf das Inselchen nehmen. Knapp 200 Menschen leben auf dem Eiland. Fischfang und Schafzucht sind die Haupteinnahmequellen. Inishbofin ist ein archäologisches Schatzkästchen. Zwei sogenannte Promontory Forts sind die Überreste steinzeitlicher Befestigungsanlagen.

Mehrere Castellruinen wie das Fort Cromwells stammen aus der Zeit der irischen Rebellion im 17. Jahrhundert. Darüber hinaus sind eine frühkirchliche Einfriedung und die Reste einer Mühle zu besichtigen.

Video: Irlands rauer Westen - Connemara

5. Glengowla Mines

DIE GLENGOWLA MINES sind eine unterirdische Attraktion in der Connemara. Die Minen entstanden um das Jahr 1851, als man in den Bergen bei Oughterard auf Silber- und Bleierzvorkommen stieß. Ein Besuch in den Glengowla Mines gleicht einer Entdeckungstour unter dem Berg. In den Schächten und Höhlen bestaunen Sie prächtige Kristalle aus Quarz und Fluorit und erhalten einen Eindruck vom beschwerlichen Leben der Bergarbeiter unter Tage.

Erz wird schon lange nicht mehr in den Glengowla Mines gefördert. Bereits im Jahr 1865 wurden die Stollen wieder geschlossen, da sich der kommerzielle Bergbau nicht mehr lohnte. Ein Highlight wartet auf Kinder und ihre Eltern im Außenbereich. Dort steht eine Goldwaschanlage, in der die Besucher Gold und Edelsteine nach traditionellen Methoden aus dem Wasser waschen.

Die Minen können im Rahmen einer Führung besichtigt werden, die einen Spaziergang über das zur Mine gehörende Farmland einschließt.

6. Letterkesh Beach

WEISSE STRÄNDE mit türkisfarbenem Meer sucht man in Irland nicht vergeblich. Zu den schönsten Strandabschnitten auf der grünen Insel gehört Letterkesh Beach in der Connemara.

Perlweiß leuchtet der feine Sand im hellen Sonnenschein und sanft rollen die Wellen des Atlantischen Ozeans aus. Letterkesh Beach liegt südlich des Killary Fjords und ist über schmale, sandige Pfade erreichbar. Eine Reihe vorgelagerter Inseln schützt diesen Küstenabschnitt vor den tosenden Fluten des Atlantiks. An warmen Tagen im Sommer lädt der Strand zum Schwimmen ein, an trüben Tagen lockt er mit einem Strandspaziergang. Vom Letterkesh Beach haben Sie eine großartige Sicht auf die Mweelrea Berge im County Mayo und auf die Insel Inishbofin.

Durch die versteckte Lage hinter hohen Felsklippen verirren sich nur wenige Besucher an den Letterkesh Beach. An manchen Tagen haben Sie das Naturparadies am Atlantik ganz für sich allein, und Sie können sich ein wenig fühlen wie Robinson Crusoe auf seiner abgelegenen Insel.

7. The Renvyle Peninsula

RENVYLE IST EINE Halbinsel im Nord-Westen der Connemara, die an drei Seiten von den Wellen des Atlantischen Ozeans umspült wird. „Kahle Halbinsel“ lautet der Name in der wörtlichen Übersetzung.

Tatsächlich wird die Landschaft von grünem Hügeland und felsigen Küstenabschnitten dominiert. Bis auf einige windzerzauste Kiefern und Birken wachsen kaum Bäume auf der Halbinsel. Auf Renvyle erwarten Sie idyllische Strände und eine eindrucksvolle Küstenlandschaft. Die Dörfer Tully und Tully Cross sind die einzigen Siedlungen auf der Halbinsel.

Die Silhouette im Inselinneren wird vom 356 m hohen Tully Mountain beherrscht. In der Ferne sind die Bergspitzen der Twelve Bens und der Mweelrea Höhenzuges zu erkennen. Mehrere B&Bs sowie kleinere Hotels bieten sich auf Renvyle als Übernachtungsgelegenheit an. Am westlichen Rand der Halbinsel erheben sich die Ruinen der Burg Grace O‘Malley.

Ein geschichtsträchtiges Gebäude ist das Renvyle House, das im 19. Jahrhundert Wohnsitz der Familie Blake war. Nachdem die IRA das Gebäude im Jahr 1923 im Zuge des Bürgerkrieges niedergebrannt hatte, wurde es sieben Jahre später im Originalzustand wieder aufgebaut und beherbergt heute ein Hotel.

8. Derrigimlagh Bog

EINE BEMERKENSWERTE Geschichte ist mit dem Moor Derrigimlagh Bog in der Connemara verbunden. Sie trug sich am 15. Juni 1919 zu und sollte eine bedeutende Marke in der Geschichte der Fliegerei werden. Am Morgen dieses Tages überflog ein Doppeldecker des Typs Vickers Vimy das Küstenstädtchen Clifden im Tiefflug. In der Maschine saßen die Piloten John Alcock und Arthur Whitten Brown.

Sie waren 16 Stunden zuvor in Neufundland gestartet und hatten bei völliger Finsternis und Nebel knapp 1.900 Seemeilen in ihrer Vickers zurückgelegt. Im Derrigimlagh Bog endete der erste Transatlantikflug der Geschichte mit einer Bruchlandung. Zum Glück blieben die Piloten unversehrt. Die Absturzstelle markiert heute ein Landlicht mitten im Moor.

Ganz in der Nähe befindet sich das Betonfundament der ehemaligen Marconi Station. Von hier aus wurden ab 1907 die ersten Funksignale über den Atlantik nach Amerika gesendet. Keinesfalls dürfen Sie sich einen Abstecher zu einem Aussichtspunkt an der Zufahrtsstraße entgehen lassen. Er wird durch ein Denkmal in Form eines Flugzeug-Seitenleitwerks markiert. Eine Gedenktafel erinnert an die Flugpioniere Brown und Alcock und ihre Atlanti-küberquerung im Jahr 1919.

9. Omey Island

EIN UTENSIL IST überlebenswichtig, wenn Sie der Insel Omey Island in der Nähe von Clifden einen Besuch abstatten wollen: Der Gezeitenkalender.

Die Grasinsel ist nur bei Ebbe trockenen Fußes zu erreichen und wird bei Flut vollständig vom Atlantischen Ozean umspült. Die Grasinsel verfügt über zauberhafte Sandstrände, die an einem warmen Sommertag zu einem Bad in den Fluten einladen. Bei Niedrigwasser wird ein markierter Weg sichtbar, der vom Festland zur Gezeiteninsel führt.

Obwohl Omey Island ein schwer zugänglicher Ort ist, befinden sich auf der Insel die Ruinen eines frühchristlichen Klosters aus dem 7. Jahrhundert. Die steinernen Überreste des Mittelalters stehen am Ufer eines Sees im Zentrum der Insel. Auch die Ruinen einer Kirche erzählen Geschichten aus längst vergangenen Zeiten. Bis zu seiner Freilegung im Jahr 1981 war das Gotteshaus fast komplett im Sand versunken.

Im Zuge der Grabungsarbeiten kamen auch Ruinen von Wohnhäusern zum Vorschein, die sich um die Kirche gruppierten. Im Jahr 2014 wüteten schwere Stürme auf dem Eiland. Sie legten einen uralten Küstenwohnplatz frei, dessen Alter auf 6.000 Jahre geschätzt wird.

10. Connemara by the Sea

DER ATLANTISCHE OZEAN prägt seit Jahrtausenden das Leben in der Connemara. Aufgrund der zahlreichen vorgelagerten Inseln ist dieser Küstenabschnitt an der irischen Westküste jedoch weniger rau und unwirtlich als andere Küstenregionen.

Zwar türmen sich bei windgepeitschter See auch in der Connemara hohe Wellen vor den Stränden und Felsklippen auf, doch sie sind weniger bedrohlich als beispielsweise an den berühmten Cliffs of Moher. Insbesondere die Region rund um den Killary Fjord ist ein Paradies für Wassersportler.

Ob Sie paddelnd im Kanu, mit dem Segelboot oder stehend auf dem Surfboard die spektakuläre Küstenlandschaft erkunden, bleibt Ihren persönlichen Vorlieben überlassen. Taucher kommen am Eingang des Fjords auf ihre Kosten. Zwar ist die Unterwasserwelt nicht so farbenfroh, wie in der Karibik, dafür gehen Sie in flachen Gezeitenbecken mit Krebsen, Seeanemonen, Jakobsmuscheln und Hummern auf Tuchfühlung.

Die Sichtweite unter Wasser beträgt rund 12 m und es gibt einige Schiffswracks zu bestaunen. In der Ortschaft Leenane werden Delfintouren mit einem Katamaran angeboten. Wenn Sie die Bootsplanken gegen einen Pferderücken eintauschen wollen, nehmen Sie an einer Strand-Trekking-Tour teil. Bei Ebbe gelangen Sie auf dem Ponyrücken auf die Gezeiteninseln Omey Island, Finish und Mweenish.

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