Inishbofin Island

Inishbofin (Inis Bó Finne), Insel der weiβen Kuh, liegt nördlich der Donegal-Küste und ist nur 3 km von Magheraroarty entfernt, von wo es auch einen (unregelmäβigen) Fährservice gibt.

Der Name hat seinen Ursprung in einer uralten irischen Sage. In der irischen Mythologie gibt es immer wieder Geschichten über eine „weiβe Kuh“. Eine davon gab es wohl mal auf der Insel, die soviel Milch produzieren konnte, dass man damit nicht nur die Inselbevölkerung, sondern sogar Leute auf dem Festland mitversorgen konnte. Eines Tages hatte eine Hexe vom Festland wohl einen Streit mit dem Besitzer der Kuh und aus Rache verhexte sie die Kuh in einen weiβen Granitfelsen, der jetzt mitten auf der Insel steht.

Und weil das wohl noch nicht genug war, legte sie auch noch einen Fluch auf den Granitfelsen. “Wenn also jemals der Stein entfernt werde, wird die Insel im Meer versinken!” Bis jetzt hat jeder den Fluch ernst genommen und Stein und Insel sind immer noch da.

Die knapp zwei Quadratkilometer groβe Insel besteht aus zwei Teilen, die nur durch einen schmalen sandigen Pass verbunden sind. Die westliche Seite des Passes ist mit Steinen aller Gröβen, Formen und Farben übersät und die östliche hat einen wunderschönen Sandstrand, der selbst mit der Karibik konkurrieren kann.

Der (gröβere) südliche Teil Inishbofins wurde früher landwirtschaftlich genutzt und ist heute, wie auch der nördliche Teil, überwiegend Grasland und bietet seltenen Vögeln wie dem gefährdeten Wachtelkönig, Küstenseeschwalben, Wanderfalken und Wildgänsen Unterschlupf. Auβerdem bevölkern Hunderte von Kanninchen Grasland und Strand.

Video: Inishbofin Island

Wer jemals einen Sturm an der Atlantik-Küste Donegals miterlebt hat, kann sich vorstellen, dass früher viele Schiffe an den Felsen der Inseln zerschellten, so leider auch vor Inishbofin. Darunter stattliche 3-Master wie 1884 die HMS Wasp mit 50 Opfern, oder die Stulwik die 1940 mit zehn Leuten sank.

Am Morgen des 8. Juli 1933 passierte eine weitere Tragödie, als der amerikanische Harvard-Professor Arthur Kingsley Porter bei einem Spaziergang am Strand für immer verschwand. Der reiche Amerikaner hatte 1929 Glenveagh Castle erworben und sich ebenfalls ein Haus auf Inishbofin bauen lassen, da er die See liebte und Glenveagh alles bieten konnte – nur kein Meer. Einige Insulaner vermuteten damals, dass seine Frau Lucy vielleicht etwas zum Ableben ihres Mannes beigetragen hat. Ein Buch und ein Film sollen 2013/14 letztendlich Aufschluss über sein mysteriöses Verschwinden geben.

Noch bis in die 1970er bewohnten bis zu 120 Menschen die Insel und ernährten sich (wie ihre Vorfahren) von Landwirtschaft, Viehzucht und Fischfang. Heutzutage sind es nur noch einige „Hardliner“, die ständig hier wohnen, aber dafür kommen immer mehr Leute wenigstens von März bis Oktober zurück, um dann nach Hummern, Krabben oder Lachs zu fischen, oder einfach um Urlaub zu machen. Leider hat sich ein 30-Betten Hostel (Teach Johnny) offensichtlich nicht rentiert und steht zur Zeit zum Verkauf, dafür gibt es aber einige hübsche Ferienhäuser zu mieten.

Wer also die raue Natur, saubere Luft und die Einsamkeit liebt, interessante Pflanzen und Tiere zu Land, Luft und Meer beobachten möchte, oder wer gern windsurft, Kajak fährt, angelt, schwimmt oder wandert und dabei die atemberaubende Kulisse der ‚Hills of Donegal‘, oder der Nachbarinseln vor sich haben möchte, der sollte auf jeden Fall einen Abstecher nach Inishbofin einplanen.

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