Blasket Islands

Nach einer atemberaubenden Fahrt entlang der Dingle Halbinsel in County Kerry fährt man in den Ort Dunquin (Dún Chaoin) ein.

Versteckt im Felsen liegt der kleine Hafen. Von dort aus begibt man sich auf die 20-minütige Überfahrt zu der größten der Blasket Islands.

Great Blasket ist ein wahres Paradies für Wanderer, Schwimmer, Künstler, Fotografen, Vogel- und Walbeobachter. Laufen Sie in den Fußspuren der ehemaligen Inselbewohner des neunzehnten Jahrhunderts. Keine festen Straßen oder Zäune begrenzen Ihre Wanderlust. Der malerische Hafen, der liebevoll in den Felsen gebaut wurde, die grünen Hügel, steilen Klippen und alten Ruinen laden Künstler und Fotografen zu exzellenten Landschaftsbildern ein.

Auch Naturliebhaber haben eine gute Chance die irische Tierwelt von Nahem zu erleben. Einige Vogelarten, wie der Tölpel, die Alpenkrähe, der Papageitaucher oder gar der Weißschwanzadler, wählen die Blasket Islands als ihre temporäre Heimat. Für Interessierte in Marinelebewesen gibt es spezielle Bootstouren um verschiedene Delfin- und Walarten aus nächster Nähe zu sehen. Neben dem großen Tümmler, Minkwal und dem Riesenhai besuchen auch seit ein paar Jahren eine Gruppe von Orkas (Killerwalen) die Westküste Irlands und wurden auch schon von den Blasket Islands aus gesichtet.

Den besten Ausblick über die kleineren Blasket Islands, so wie Skellig, Teile des Ring of Kerry und Valentia Island, erhält man nach einem gut 292 Meter Anstieg auf den höchsten Punkt der Insel namens “Cró”. Einer der schönsten Picknickplätze des Landes. Weitere Bootstouren führen um die Insel “Inisvickalaun”, wo zu Brutzeiten die farbenfrohen Papageitaucher nesten. Der westlichste Leuchtturm Irlands steht auf “Tearacht”, die ablegenste Insel der Blasket Islands. Der Leuchtturm und eine handvoll anderer Gebäude, sowie ein Wanderweg wurden in schwindelerregender Höhe in den steilen Felsen gebaut.

Video: Blasket Islands


Inselleben

Heutzutage sind alle 6 Blasket Inseln unbewohnt. Die letzten 22 Bewohner wurden im Jahr 1953 evakuiert aufgrund von Mangel an jungen heiratsfähigen Leuten. Um 1840 waren es noch um die 150, wovon 50 Bewohner die große Hungersnot entweder nicht überlebten oder vom Hunger gezwungen waren, die Insel zu verlassen und ihr Glück auf dem Festland oder im Ausland suchten.

Zwischen 1880 und 1916 gab es einen wahren Ansturm an neuen Inselbewohnern. Kleinbauern und Mieter vom nahen Festland flüchteten auf die Insel nachdem deren Grundstücksbesitzer Lord Ventry sie von seinem Land vertrieben hatte. Viele Neuankömmlinge bevorzugten die mehr oder weniger mietfreie Lebensart ohne Furcht, als ihr ganzes Hab und Gut an einen Grafen zu verlieren. Wenn der Vermieter seine Agenten auf die Insel schickte um die Miete einzutreiben, versuchten die Bewohner alles Mögliche um das Anlegen der Boote zu verhindern. Nicht selten hatten sie damit Erfolg. Sie nahmen daher die Isolation gerne in Kauf, selbst wenn sie nur für einen Arzt- oder Pfarrerbesuch fünf Kilometer über rauhe See in einem kleinen Ruderboot und weitere acht Kilometer Fußmarsch hinter sich bringen mussten. Um auf den Inseln zu überleben, lebten die meisten Bewohner von der Fischerei und Viehhaltung. Durch die begrenzte Menge an Weideland wurden strikte Mengen an Vieh pro Farmer erlaubt. Für jede Kuh durfte eine Familie 25 Schafe grasen lassen. Wer keine Tiere halten konnte, war allein auf das Fischen und die magere Kartoffel- und Haferernte angewiesen. Für den Sonntagsbraten wurden wilde Hasen gejagt, die bis heute ihre Tunnel in die Wiesen graben.

Gewohnt wurde in für diese Gegend klassischen Steinhäusern. 30 Häuser wurden teilweise in den Hügel gebaut, um den besten Windschutz zu ermöglichen. Das Herzstück jedes Hauses war die relativ große Küche im Zentrum des Gebäudes. Sie musste groß genug sein, um die Nachbarn einzuladen und darin tanzen zu können. Der große Tisch in der Mitte musste auch als Unterlage für den ein oder anderen Sarg dienen, damit sich die Bewohner vom Verstorbenen ordnungsgemäß verabschieden konnten. Nachts und bei schlechtem Wetter diente die Küche teilweise auch als Notunterkunft für die Nutztiere. Geschlafen wurde in einer kleinen angrenzenden Kammer und dem Speicher, der über der Kammer lag. Die wenigen und einfachen Möbel wurden aufgrund des Holzmangels auf der Insel größtenteils aus Treibgut zusammengebaut oder mühevoll Stück für Stück mit dem Boot vom Festland herübergeschafft.

Heute können Besucher nur noch erahnen wie schwierig das Leben auf den Inseln gewesen sein muss. Damals wie heute fühlt man sich fast wie am Ende der Welt. Es gibt keine touristischen Einrichtungen – Camping ist erlaubt! Allerdings sollte es einen nicht abschrecken, eine Tagestour auf die Blasket Island zu unternehmen. Es lohnt sich auf jeden Fall!

Übrigens wird der Titel Weltkulturerbe für die Blasket Inseln angestrebt.

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