Kerry

Alles in Butter wird manch einer denken, wenn der Name Kerry fällt. Tatsächlich verbergen sich hinter dem Namen „Kerry Gold“ Molkereiprodukte, die vom Irish Dairy Board, der Marketingorganisation der irischen Milchwirtschaft, vertrieben werden.

Dabei müssen die Milchprodukte nicht zwangsweise aus der Grafschaft Kerry stammen, obwohl hier die Viehwirtschaft eine große Rolle spielt. Das Bild des malerischen Countys im Südwesten Irlands wird maßgeblich durch die Atlantikküste mit ihren vielen Halbinseln, kleinen Buchten und vorgelagerten Inseln geprägt.

Zu den bedeutendsten vorgelagerten Inseln gehören die Blasket Island und die Skelligs. Letztere erheben sich kahl und schroff aus dem Atlantik. Der Legende nach soll einst Daire Domhain, der Herrscher über die Welt, dort residiert haben. Little Skelling ist ein Vogelschutzgebiet, während Skelling Michael die Überreste eines alten Klosters beheimatet.

Die Mönche hausten in beehive huts, gut drei Meter hohen Zellen, die ohne Mörtel aus ringförmig aufeinander geschichteten Steinen bestehen. Außerdem sind auf dem Areal die Ruine der St. Michael’s Church aus dem 12. Jahrhundert, zwei rechteckige Oratorien und einige verwitterte Steinkreuze zu finden.

Die felsigen Blasket Islands sind seit 1953 nicht mehr bewohnt. Per Regierungsdekret wurden die Einwohner auf das Festland umgesiedelt. Das Leben dort war zu rau, die Überfahrt oftmals sehr gefährlich. Auf Great Blasket Island ist die Ruine einer Kirche unbekannten Alters zu finden, auf Inishtooskert fallen die Reste eines Oratoriums des heiligen Brendan sowie einige beehive huts ins Auge.

Auch auf dem Festland verfügt Kerry über manches Pfund, mit dem die Grafschaft wuchern kann. Dazu gehört fraglos die Fahrt über die Halbinsel Iveragh entlang der berühmten Küstenstraße, dem 170 Kilometer langen Ring of Kerry.

Geschmälert wird die grandiose Aussicht durch die schier nicht enden wollenden Touristenkaravanen. Besonders in den Sommermonaten schieben sich hier die Reisebusse Stoßstange an Stoßstange über die Passstraßen. Der Hauptort entlang des Rundkurses ist Cahersiveen, der Geburtsort von Daniel O´Connell.

Westlich von Cahersiveen ragt Valencia Island in den Atlantik. Der Name der Insel leitet sich nicht von der spanischen Großstadt ab, sondern von Béal Innse, was so viel bedeutet, wie der Kanal zwischen der Insel und dem Festland. Von hier wurde 1866 mit dem Kabelschiff The Great Eastern das erste Transatlantikkabel nach Neufundland verlegt.

Video: County Kerry


Der höchste Berg Irlands, Carrantuohill oder Carrantual genannt, misst gerade einmal eine Höhe von 1.041 Metern. Der Gipfel gehört zur Bergkette Macgillycuddy’s Reeks, die sich von West nach Ost über die Halbinsel von Iveragh erstreckt.

Der Carrantuohill liegt 19 Kilometer südöstlich von Killarney und westlich der Seen von Killarney. Er ist Teil eines größeren Gebirgsmassivs, das einen großen Teil des südwestlichen Irland bedeckt und aus gefalteten Sandsteinschichten besteht.

Beliebter Startpunkt für eine Rundreise über den Ring of Kerry ist Killarney, das vor allem in den Monaten Mai bis September ganz im Zeichen des Massentourismus steht. Hotel an Hotel, Souvenirladen an Souvenirladen zeugen von den riesigen Menschenmassen, die hier einfallen. Zu den wenigen Sehenswürdigkeiten gehört die St. Mary’s Cathedral.

Das National Museum of Irish Transport zeigt eine stattliche Sammlung von Oldtimern. Darunter Raritäten wie den Silver Stream aus dem Jahre 1907 und einen Wolseley Siddeley, mit dem William Butler Yeats umherfuhr.

Der Massentourismus der Kerry-Peninsula geht nahezu ganzjährig fast spurlos an dem verschlafenen 1000-Seelen-Dorf Killorglin vorbei. Nur einmal im Jahr erwacht das ansonsten wenig attraktive Fleckchen aus dem Dornröschenschlaf. Denn jedes Jahr steigt hier vom 10. bis 12. August eines der ungewöhnlichsten, noch dazu ältesten Festivals auf der Grünen Insel, der Puck Fair.

Ein feucht-fröhlicher Spaß in Erinnerung an den Tag, als eine Herde wilder Ziegenböcke im Jahre 1691 die Einwohner vor den anrückenden Truppen des englischen Königs William warnte. Dabei wird als Höhepunkt ein Ziegenbock zum König von Irland, zum King Puck, gekürt. Zwischen Bantry Bay und dem Kenmare River erstreckt sich die Halbinsel Beara, die durch eine bisweilen atemberaubende Küstenszenerie besticht.

Entlang des Ring of Beara, einer knapp 150 Kilometer langen Küstenstraße, bieten sich immer wieder faszinierende Blicke auf das Meer und die vorgelagerten Inseln. Steile, zerklüftete Klippen, tiefe Schäreneinschnitte und sanft ansteigende Wiesen sowie Steinmauern und Hecken bestimmen das Landschaftsbild.

Weitaus weniger überlaufen, aber kaum weniger schön als der Ring of Kerry mutet auch die Dingle Peninsula an. Die Halbinsel wird durch wilde, zerklüftete Steilküsten, majestätische Berge, feine Sandstrände, eine große Zahl frühchristlicher Denkmäler sowie eisenzeitlicher Befestigungsanlagen geprägt.

Auf einem Landvorsprung direkt an der Kante der Steilküste erhebt sich hoch über dem Atlantik das Dunbeg Promontory Fort, das vermutlich zwischen 800 v. Chr. und dem 12. Jahrhundert genutzt wurde. Geschützt wird das Steinfort durch dicke Mauern, aufgeschüttete Erdwälle und Gräben.

Derweil gilt das kreisrunde Staigue Stone Fort als eine der am besten erhaltenen prähistorischen Ringfestungen in Irland mit einem Durchmesser von 34,50 Metern. Eine Trockenmauer, bis zu sechs Meter hoch und an der Basis vier Meter breit, umschließt einen Innenhof, den man durch einen mit Steinplatten abgedeckten Gang betreten kann. An der Innenmauer befinden sich x-förmige Treppen, deren Funktion ebenso Rätsel aufgibt wie die der gesamten Anlage, die rund 3000 Jahre alt sein dürfte.

Zu den bekannten Orten in Kerry gehört daneben Listowel. Jedes Jahr im Juni avanciert das Städtchen am River Feale zum Mekka der Dichter und Denker. Während der traditionellen Listowel Writers Week treffen sich Literaten aus ganz Irland, um sich an Schreibwerkstätten, Lesungen und Diskussionsrunden zu beteiligen.

Als hidden treasure, als verborgenen Schatz, bezeichnen die Einwohner von Listowel den Garden of Europe. Die Grünanlage im Town Park enthält 2.500 Bäume und Sträucher aus ganz Europa sowie die einzige irische Gedenkstätte an die Opfer des Holocaust.

Auch Kerrys Verwaltungssitz Tralee machte sich mit einer Traditionsveranstaltung einen Namen. Zur Miss-Wahl in der letzten Augustwoche kommen Bewerberinnen aus der ganzen Welt angereist. Dabei wird nicht nur das Aussehen der Rose of Tralee ins Kalkül gezogen, sondern auch deren Intellekt.

Ansonsten kann Tralee getrost gemieden werden, da die Hauptstadt des County Kerry nicht sonderlich attraktiv ist. Allerdings liegt das Städtchen nur einen Steinwurf von zwei der schönsten Strände Irlands bei Banna und Ballyheigue entfernt.

Dingle

Bunte Häuserfassaden und faszinierende Küstenlandschaften – die Kleinstadt im Westen Irland besitzt ein besonders einzigartiges Flair.

Dingle

Kenmare

Farbenfrohe Häuserfassaden, mystische Steinkreise und frische Seeluft – das Küstenstädtchen Kenmare liegt im Süden der Grafschaft Kerry an einer Meeresbucht.

Kenmare

Killarney

Eine spektakuläre Naturlandschaft, historische Bauwerke und irisches Lebensgefühl – Killarney präsentiert sich in vielen unterschiedlichen Facetten.

Killarney

MacGillycuddy's Reeks

Irlands höchster Gebirgszug ist ca. 19km lang und befindet sich im County Kerry. 
MacGillycuddy's Reeks bestehen aus durch Gletscher geschliffenen Sandstein.

MacGillycuddy's Reeks

Tralee - Hauptstadt der Grafschaft Kerry

Zwischen Atlantikküste und dem Bergmassiv der Slieve Mish Mountains liegt die irische Stadt Tralee inmitten einer faszinierenden Naturlandschaft.

Tralee - Hauptstadt der Grafschaft Kerry

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