Ogham

Gleich einmal vorweg … wer beim Ogham ernsthaft von „irischen Runen“ schwafelt, der sollte sich sein Schulgeld zurückgeben lassen. Denn Runen sind spezifisch skandinavisch, mit dem Ogham weder verwandt noch verschwägert, auch wesentlich komplexer. Allenfalls die Gemeinsamkeiten „in Stein geritzt“ und „mit Doppelbedeutungen versehen“ lassen sich vermerken.

Aber erstmal ganz frech gefragt: „Was ist eigentlich Ogham?“ Grob gesagt wohl die älteste irische Schrift, verwendet etwa zwischen dem 1. und 6., in Einzelfällen auch noch bis ins 9. Jahrhundert. Und erhalten in sehr kurzen Texten auf Steinen, rund 400 davon gibt es, hauptsächlich in Irland und auch in Wales.

Die Texte selber sind banal, Grabinschriften und Grenzmarkierungen, keine großen Werke der Weltliteratur. Dennoch kann man, wenn man denn will (und gerade am Computer ist das leicht möglich) den ganzen „Ulysses“ in Ogham schrieben, genug Buchstaben sind da. Ogham wurde aber nicht nur in Buchstabenform genutzt – wie eben die Runen haben auch die Ogham-Zeichen Zweitbedeutungen, etwa als Baumnamen.

Kelten-Romantiker sollten sich jetzt aber besser zügeln, denn diese Verwendung ist erst in der Renaissance belegt.

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