Der Interviewer, das unbekannte Wesen ...

OK, alle Theorie des Interviews, des CVs und auch der interpersonellen Kommunikation kann Dich nicht auf den Moment der Wahrheit vorbereiten: Das erste Meeting mit dem Interviewer!

In der Recruitment Agency wird Dich meist ein Businessmensch begrüssen und dann schnell (oder auch manchmal nicht so schnell) nach Muster abfertigen. Er oder sie wird Deine Stärken und Schwächen erforschen, zum Teil auch mit Computer-Tests, wird Deine Kommunikationsfähigkeit testen und dann entscheiden, wohin er oder sie Deinen CV weiterschickt.

Hat diese Stufe im Sinne des Erfinders geklappt, bekommt der Interviewer oder auch Hiring Manager beim Arbeitgeber eine Palette von Kandidaten, die dann noch einmal ein Screening durchlaufen. Wer dieses durchsteht (rein nach Aktenlage!), wird zum Interview geladen.

Und erlebt oft ein blaues Wunder …

Natürlich erscheint man zum Interview in “smart business casual”, also nicht gerade in Puschen und Kettenhemd, rechtzeitig, gekämmt, frisch rasiert, munter. Das braucht man wohl kaum jemand zu sagen.

Anders als in Deutschland etwa erwartet einen dann aber nicht immer genau das auf der anderen Seite des Tisches.

Meist werden Interviews zu Zweit durchgeführt, manchmal zu Dritt, nicht immer ganz klar ist es, wer diese zwei oder drei Leute eigentlich sind. Eine gängige Kombination ist der direkte Manager, ein höherer Manager und manchmal ein HR-Mitarbeiter (Human Resources = Personalabteilung). Die Kleiderordnung kann zwischen smart business casual und “Räuber Hotzenplotz” schwanken, nicht davon irritieren lassen.

Der Aufbau des Interviews ist meist Einleitung (Vorstellung), dann die Fragen der Interviewer, dann die Fragen des Interviewten, dann die Schlussformel. Eine Reihe von Bespielfragen findest Du auf dieser Webseite …

Oftmals “gefährlicher” sind jedoch die plötzlichen Gedankensprünge, die manche Interviewer machen. Gerade in sehr kommunikativen und vor allem auf das Erfassen von scheinbar zusammenhangslosen Informationen ausgerichteten Berufen (Beispiel: Call Center, Technical Support) kommt es vor, dass sich plöztlich die Interviewer über etwas ganz anderes unterhalten und dann mittendrin den Interviewkandidaten ansschauen und um seine Meinung bitten. Hat man dann gepennt, steht man dusslig da … oder ist man bewusst auf eine dünne Eisfläche geführt worden und stimmt in eine Nord-Süd-Diskussion herzlich ein mit “Ja, ich kann auch keine Bayern/Preussen ab!”, kann das schwierig wettzumachen sein.

Daher solltest Du Dich immer um Neutralität bemühen und aufmerksam bleiben, auch wenn Du im Moment gar nicht verstehst, worüber man sich unterhält.

Sollte das Interview für eine mehrsprachige Stelle sein, bitte darauf einstellen, dass plötzlich und ohne Plan die Interviewsprache geändert wird. In diesem Fall immer, aber auch immer, in der Sprache antworten, in der die Frage gestellt wurde. Oder zumindest in dieser Sprache nachfragen, was denn nun genau gemeint war.

Folgendes könnte Sie auch interessieren: