Brendan Behan

Am 9. Februar des Jahres 1923 wurde Brendan Behan in Dublin geboren. Bereits am 20. März 1964 verstarb er. Behan ging als einer der bedeutendsten irischen Dramatiker und Schriftsteller des 20. Jahrhunderts in die Geschichte ein.

Darüber hinaus war er auch als Journalist und IRA-Aktivist tätig. Während seiner schriftstellerischen Arbeit schrieb er sowohl in der englischen als auch in der irischen Sprache. International erlangte Brendan Behan mit zahlreichen Werken Beachtung und Berühmtheit.

Rebell und Autor gleichermaßen

Der irische Schriftsteller wurde als Sohn des Anstreichers und Gewerkschaftsaktivisten Stephen Behan und Kathleen Kearney geboren. Behan hatte insgesamt zwei ältere Halbbrüder, sowie drei jüngere Brüder und eine Schwester. Sein Vater saß bei seiner Geburt aufgrund von Aktivitäten in der verbotenen IRA im Gefängnis. Seine Kindheit und Jugendzeit bestritt Behan am Rande von einem Slumviertel in Dublin. Er wuchs in einer verarmten, jedoch zugleich auch sehr gebildeten bürgerlichen Familie auf. Bereits von Kindestagen an war Brendan Behan mit der Literatur Irlands vertraut.

Während seines Lebens war Brendan Behan nicht nur als Autor, sondern auch als Rebell bekannt. Fast durchgehend verbrachte er die Jahre von 1939 bis 1947 hinter Gittern. Behan verließ bereits im Alter von 13 Jahren die Schule und ließ sich schließlich mit 16 von der IRA anwerben. Im Zuge dessen sollte er mehrere Sprengstoffanschläge in England begehen.

Noch bevor er die geplante Tat ausführen konnte, wurde er in Liverpool gefasst. Nach seiner Festnahme wurde er zu insgesamt drei Jahren Jugendhaft in der Modell-Strafanstalt Borstal verurteilt. Insgesamt verbrachte er dort zwei Jahre. Diese Zeit verarbeitete Brendan Behan später in seinem autobiografischen Roman Borstal Boy, der heute zu seinen bekanntesten Werken gehört. Im Jahr 1941 wurde er schließlich nach Dublin entlassen.

Schon 1942 wurde Brendan Behan schließlich aufgrund der Beteiligung an zwei Polizistenmorden abermals verhaftet. Seine Haft verbrachte er zunächst in Mountjoy Prison und in Arbour Hill, im Anschluss musste er sich dem berüchtigten Curragh-Internierungslager stellen. Er wurde zu einer Haftstrafe von 14 Jahren verurteilt. Dank einer Generalamnestie kam er jedoch bereits 1946 wieder frei.

Auch in den folgenden Jahren wurde er immer wieder kurzzeitig inhaftiert. Die Gründe waren verschieden und reichten angefangen von Trunkenheit über Flüchtlingshilfe bis hin zum Randalieren. In “Confessions of an Irish Rebel” hat er auch diese Zeit später literarisch aufgearbeitet. In Deutschland ist das Werk unter dem Titel „Bekenntnisse eines irischen Rebellen“ bekannt.

Brendan Behan als Schriftsteller

Heute ist Brendan Behan nicht nur als irischer Rebell, sondern vor allem als Schriftsteller bekannt. Schon während seiner Zeit im Mountjoy-Gefängnis begann Behan zu schreiben. Die Erlebnisse, die er während seiner Zeit im Gefängnis sammelte, sollten schließlich sein vollständiges schriftstellerisches Werk prägen. Sein erstes Stück war „The Landlady“. Gemeinsam mit einigen Kurzgeschichten verfasste er dieses Werk noch während seiner Haftzeit. Einige Kurzgeschichten, die aus der Feder des irischen Schriftstellers stammten, wurden schließlich in der angesehenen Literaturzeitschrift The Bell veröffentlicht.

Vor allem in Dublin fand Brendan Behan jedoch zu Beginn nur wenig Anerkennung. Ernsthaft wandte sich Behan dem Schreiben erst zu, nachdem er nach Frankreich abgeschoben wurde. Die Abschiebung erfolgte nach einer kurzen Inhaftierung in Manchester im Jahr 1947.

In Paris wurde er schließlich von Samuel Beckett und Albert Camus zum Schreiben ermutigt. In Frankreich arbeitete Brendan Behan als Journalist. Dabei war er unter anderem für den Rundfunk tätig. Nach eigenen Aussagen schreckte er während dieser Zeit auch nicht vor dem Verfassen von pornografischen Texten zurück.

Behan lebte ab 1951 wieder in Dublin. In Dublin erlangte er rasch Berühmtheit. Dabei wurde er als trinkfester, wilde Reden schwingender und sangesfreudiger Kneipenliterat bekannt. Im Jahr 1954 verfasste er schließlich das Theaterstück „The Quare Fellow“. In Deutschland wurde dieses unter den Titeln „Der Spaßvogel“ und „Der Mann von morgen früh“ bekannt. Das Theaterstück spielt in den Nachtstunden in einem Gefängnis und erzählt von der Hinrichtung eines Insassen.

Sein Werk „Borstal Boy“ erschien schließlich ebenso wie das Werk „The Hostage“ im Jahr 1957. Letzteres wurde zu einem noch weitaus größeren Erfolg als „The Quare Fellow“.

Zeit seines Lebens lernte Behan nie mit dem eigenen Erfolg umzugehen. Teilweise bereitete ihm dieser sogar Angst. Zu einem großen Teil investierte er das Geld, das er mit seiner schriftstellerischen Arbeit verdiente, in Alkohol. Auch nachdem er ab 1956 regelmäßig Medikamente gegen Diabetes einnehmen musste, hat er dem Trinken kein Ende gesetzt.

Von seinem Humor zeugen folgende Brendan Behan Zitate:

Moral ist das, was man nicht tut weil andere zuschauen.

Damit Gott uns die Sünden vergeben kann müssen wir erst einmal sündigen.

Kritiker sind wie Eunuchen in einem Harem: Sie wissen wie’s geht sie haben jeden Tag dabei zugesehen aber es selber zu tun sind sie unfähig.

Es ist schwierig, zu einer Dame aufzusehen wenn sie unter einem liegt.

Die Welt ist ein Irrenhaus und deshalb ist es nur richtig dass sie von bewaffneten Idioten bewacht wird.

Wasser ist nicht zum Trinken da sonst hätte Gott nicht so viel davon gesalzen.

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