Mary Wollstonecraft

Mary Wollstonecraft ist eine englische Schriftstellerin mit irischer Abstammung. Sie wurde am 27. April 1759 in Hoxton, einem heutigen Stadtteil von London geboren. Ihre für die damalige Zeit progressiven Werke machten sie zu einer Wegbereiterin für die Gleichberechtigung der Frau.

Mary Wollstonecraft wuchs gemeinsam mit fünf weiteren Geschwistern in England auf. Ihr Vater, Edward John Wollstonecraft war Weber und Landwirt und zog mit seiner Familie ständig um. Die Familie blieb nicht länger als sechs bis sieben Jahre am gleichen Ort. Durch den ständigen Wechsel war Mary Wollstonecraft nie eine gute Schülerin. Dessen ungeachtet war sie immer bestrebt, etwas zu lernen und setzte dies mit großer Willensstärke um. Weil ihre Mutter sehr unter der Unterdrückung ihres Mannes litt, setzte sie sich schon früh das Lebensziel, sich für mehr Gleichberechtigung zu engagieren.

Im Alter von 19 Jahren ging sie nach Bath zu einer älteren Dame und wurde ihre Gesellschafterin. Ein Jahr später gründete sie mit ihren Schwestern eine Privatschule in London. Bis zum Jahr 1786 unterrichtete sie selbst an der Einrichtung. Sie war stets bemüht, ihren Geschwistern zu helfen und verlor dabei nie das Ziel ihrer eigenen Unabhängigkeit aus den Augen. Durch Gespräche mit literarisch und politisch gebildeten Persönlichkeiten eignete sie sich eine umfangreiche Bildung und großes Wissen an. Ihre Weltkenntnis erlangte sie auf lange Reisen. Ihr publizistische Tätigkeit entstand aus finanzieller Notlage.

Die literarischen Werke von Mary Wollstonecraft

Im Jahr 1785 veröffentlichte Mary Wollstonecraft unter ihrem Namen ihre erste Streitschrift mit dem Titel „Gedanken über die Erziehung einer Tochter“. Ihr Verleger ermunterte sie zu weiteren Schriften und bot ihr an, Übersetzungen fremdsprachiger Werke zu übernehmen. Die Autorin nahm das Angebot dankbar an und übersetzte fortan Schriften aus vier Sprachen.

Mit der von ihr verfassten Version „Antwort auf Burkes Betrachtungen über die Französische Revolution “ sorgte sie in ganz Europa für große Aufregung. Mit dem berühmtesten ihrer Werke „Die Verteidigung der Rechte der Frau“ setzte Mary Wollstonecraft einen Meilenstein gegen die Unterdrückung und Benachteiligung von Frauen in der Gesellschaft. Dieses Werk machte sie zu einer Wegbereiterin für die Gleichberechtigung der Frau. Mit dem Maler Fuessli verband sie eine enge Freundschaft. Den Künstler lernte sie bei ihrem Verleger kennen und er prägte ihr Leben nachhaltig.

Mary Wollstonecraft: Die Mutter der „Frankenstein“-Autorin

Mary Wollstonecraft war nicht nur eine brillante Schriftstellerin, sondern auch Philosophin, Übersetzerin und eine überzeugte Frauenrechtlerin. 1792 ging sie für drei Jahre nach Paris, wo sie den Amerikaner Imlay kennen und lieben lernte. Sie gebar ihm, kurz bevor die Beziehung in die Brüche ging, eine Tochter, die sie Francis nannte. Nach einer überstürzten Rückreise nach London beging sie aus Verzweiflung zwei Selbstmordversuche.

Auf Anraten von Mr. Imlay begab sie sich auf eine lange Reise durch Skandinavien und veröffentlichte eine umfassende Reisebeschreibung, die großes Gefallen und Anerkennung auf der ganzen Welt fand. 1797 schien sie auch ihr privates Glück wiedergefunden zu haben. Sie heiratete den Literaten William Godwin und brachte wenige Monate später ihre zweite Tochter Mary zur Welt. Kurz nach der Geburt ihrer Tochter starb sie an einer Infektion im Alter von nur 38 Jahren. Mary schrieb später den erfolgreichen Bestseller „Frankenstein“ und wurde damit unter dem Namen Mary Shelley weltberühmt.

Mary Wollstonecraft setzte sich mit viel Willenskraft und Stärke für die Rechte der Frauen ein. Im 18. Jahrhundert konnte sie allerdings kaum auf Unterstützung von anderen Intellektuellen hoffen. Hilfe und Unterstützung erfuhr die Autorin lediglich von der britischen Frauenrechtlerin Catherine Macaulay.

Unsere aktuellen Buchempfehlungen von Mary Wollstonecraft für Sie: