Seamus Heaney

Mit zahlreichen Werken und herausragender literarischer Arbeit avancierte Seamus Heaney zu den bekanntesten irischen Schriftstellern überhaupt. Am 13. April 1939 wurde Seamus Justin Heaney nahe Castledawson im nordirischen County Londonderry geboren. Einen seiner Höhepunkte seiner schriftstellerischen Arbeit erlebte Seamus Heaney im Jahr 1995. In diesem Jahr wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt.

Das Leben des irischen Schriftstellers Seamus Heaney

Seamus Heaney wurde als Kind von einem katholischen Bauern in Castledawson geboren. Er wuchs als das älteste von insgesamt neun Kindern auf. Als Jugendlicher und junger Mann erhielt er mehrere Stipendien. Sie ermöglichten ihm unter anderem die Ausbildung an dem St. Columb’s College in Derry. Dank eines Stipendiums konnte er auch die Queen’s University in Belfast besuchen.

Seamus Heaney arbeitete ab dem Jahr 1966 an der Queen’s University, wo er als Dozent tätig war. Nachdem eine Gastdozentur an der University of California in Berkeley bestritt, lebte er ab dem Jahr 1975 in Dublin und wurde dort auch beruflich tätig.

Seine ersten literarischen Erfolge erreichte der irische Schriftsteller mit seinen Gedichten. Sie erschienen in Zeitschriften von London und Belfast. Zur gleichen Zeit arbeitete er als Englischlehrer sowohl an der St. Thomas Secondary School in Belfast als auch an dem St. Joseph College. Seamus Heaney konnte sich vergleichsweise schnell als wichtiger zeitgenössischer Dichter einen Namen machen. Dazu trugen vor allem seine beiden frühen Bände „Death of a Naturalist“ und „Door into the Dark“ bei.

Letzteres erschien im Jahr 1969. Sein Werk „Death of a Naturalist“ wurde dagegen bereits im Jahr 1966 veröffentlicht. In seinen Werken setzt sich Seamus Heaney oft sehr intensiv mit seinem Heimatland auseinander. So greift er die irische Geschichte auf, widmet sich zum Teil aber auch irischen Sagen und Mythen. Zu seinen größten Werken gehören die beiden Gedichtbände „Wintering Out“ und „North“. Wintering Out wurde 1972 veröffentlicht, North erschien nur drei Jahre später. Die beiden Gedichtbände setzen sich zum einen mit dem Nordirlandkonflikt auseinander, überzeugen zum anderen aber mit irischen und englischen Dichtungstraditionen, die von Seamus Heaney aufgegriffen und umgesetzt wurden.

Obwohl er sich mit dem Nordirlandkonflikt auseinandersetze und intensiv in seinen Werken auf diesen einging, konnte man Heaney selbst nie als politischen Dichter im engeren Sinne bezeichnen. Durch die Dichtungstraditionen, die er in seinen Werken einarbeitete, ging er in die Literaturgeschichte in seiner kulturellen Identität als Brite ein. Gleichzeitig war Seamus Heaney aber auch als Mitglied der katholischen Minderheit in Nordirland bekannt.

Auszeichnungen von Seamus Heaney

In der Literatur erlangte Seamus Heaney in vielen Bereichen Bedeutung. Besondere Anerkennung erlangte er unter anderem auch mit jenen Gedichten, in denen er sich verschiedenen Naturerfahrungen widmet. Ihm ist es nicht nur gelungen, diese Naturerfahrungen umfangreich zu beschreiben. Vielmehr hat er sie gleichzeitig auch als Metaphern für das menschliche Sein verwendet. Als bekanntestes Werk dieser Art gilt das Initiationsgedicht Death of a Naturalist.

Für seine Arbeit und seine literarischen Werke erhielt Seamus Heaney mehrere Auszeichnungen. So wurde er im Jahr 2006 beispielsweise mit dem T. S. Eliot Prize geehrt. Eine weitere Auszeichnung erhielt er 2008. Mit der Cunningham Medal wurde ihm in diesem Jahr die höchste Auszeichnung verliehen, die die Royal Irish Academy besitzt. Noch im gleichen Jahr wurde sein Gesamtwerk mit dem David-Cohen-Preis geehrt. Auch 2011 erhielt Seamus Heaney einen weiteren Preis und wurde mit dem Irish Book „Lifetime Achievement Award“ ausgezeichnet. In der Vergangenheit engagierte sich der irische Schriftsteller stark als Unterstützer der Bürgerinitiative „Ireland for Europe“ und warb dabei für die Zustimmung Irlands zum Vertrag von Lissabon.

Zahlreiche Werke, die von Seamus Heaney verfasst wurden, erlangten internationale Bekanntheit. Dazu gehört auch sein Werk Blackberry Picking. Von Faber & Faber wurde schließlich sein Werk „Digging“ im Jahr 1966 veröffentlicht. Unter dem gleichen Dach erschien auch sein Band „Death of a Naturalist“. Auch dieser wurde 1966 zum ersten Mal veröffentlicht. Immer wieder wurden Werke von Seamus Heaney über Faber & Faber veröffentlicht und erlangten somit erhebliche Bekanntheit.

Darüber hinaus erschienen mehrere seiner Werke als deutsche Ausgaben. Im Jahr 1987 wurde so beispielsweise sein Werk „Norden“ von Richard Pietraß veröffentlicht. In den folgenden Jahren wurden weitere deutsche Ausgaben von Giovanni und Ditte Bandini herausgebracht. Dazu gehören unter anderem „Die Hagebuttenlaterne“, „Verteidigung der Poesie“ und „Die Wasserwaage“. Eine der letzten deutschen Ausgaben von Seamus Heaney erschien im Jahr 2002. Bei dieser handelte es sich um die Ausgabe „Elektrisches Licht“. Seamus Heaney starb am 30. August 2013 mit 74 Jahren in Dublin. Er galt als wichtigster irischer Poet seit William Butler Yeats.

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