Ulster American Folk Park

Rund sechs Kilometer vor den Toren von Omagh im nordirischen County Tyrone öffnet sich im Ulster American Folk Park das Tor zu einer spannenden Zeitreise durch das 18. und 19. Jahrhundert auf beiden Seiten des Atlantiks.

Das weitläufige Freilichtmuseum dokumentiert den Beitrag Nordirlands zur Entwicklung der USA. Der Komplex teilt sich in zwei Abschnitte: Die Alte und die Neue Welt.

Die Ausstellung vermittelt nicht nur einen Eindruck vom Leben in beiden Ländern, sondern arbeitet auch das Schicksal der irischen Auswanderer auf.

Im Mittelpunkt der Alten-Welt-Ausstellung steht das Mellon House, der ehemalige Wohnsitz der mächtigen Mellon-Dynastie, die in den USA zu großem Reichtum kam. Die verräucherte Bauernkate mit ihren knarrenden Dielen und niedrigen Decken stammt aus dem 19. Jahrhundert. Frauen in zeitgenössischen Kostümen backen hier mit alt hergebrachten Techniken Brot, während draußen gackernde Hühner friedlich vor sich hinpicken.

Im Hughes House verbrachte John Joseph Hughes, seines Zeichens der erste römisch-katholische Erzbischof von New York, seine Kindheit.

Das Haus stand ursprünglich in Dernaved im County Monaghan. Die weitgehend original eingerichtete Schule diente bis 1845 als National School in Castletown, wurde abgetragen und im Freilichtmuseum neu errichtet.

Zu einer Zeitreise laden daneben das Mountjoy Post Office, das seit 1861 bis ins 20. Jahrhundert genutzt wurde, und die Ulster Street, eine viktorianische Straße mit Geschäften, einer Drogerie, einer Kneipe, einer Druckerei, einer Sattlerei, einem Pfandleiher und einer Seilerei, ein.

Durch den Innenraum eines Segelschiffes aus dem 19. Jahrhundert schreitet der Besucher in die „Neue Welt“. Das Schiff ist jenen Booten nachempfunden, mit denen die Auswanderer von Cobh und anderen Häfen aus die Reise über den Atlantik antraten.

Coffin Boats, schwimmende Särge, wurden die häufig hoffnungslos mit Flüchtlingen überladenen Nussschalen genannt, die Richtung Amerika in See stachen. Typhus und Cholera rafften unzählige Emigranten schon während der Überfahrt dahin. Eine komplette Familie musste sich die maximal 1,20 mal 1,50 Meter großen hölzernen Kojen teilen. An Deck durften die Passagiere nur, wenn es der Kapitän erlaubte.

Aus der “Neuen Welt” ist eine typische Einkaufsstraße mit Elementen aus Baltimore und Boston nachempfunden. Aber auch typische Wohnhäuser und Blockhütten, Räucher- und Gewächshäuser sowie Kräutergärten fehlen nicht. Zudem zeigen kostümierte Mitarbeiter alte Handwerkstechniken.

Video: Welcome to the Ulster American Folk Park

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