Der Killarney National Park

Am Fuße der McGillycuddy Reeks, der höchsten Bergkette in Irland, schmiegen sich die weltberühmten Seen von Killarney.

Hoch in der Gunst der Naturliebhaber steht der über 10.000 Hektar große Killarney National Park in der Grafschaft Kerry.

Die herrliche Kombination aus Bergen, Seen, Wäldern und Wasserfällen verleihen dem Killarney National Park eine besondere landschaftliche Schönheit. Bekannt ist der Nationalpark unter anderem für seine uralten Eichenwälder, für die Burgruine Ross Castle am Lough Leane oder natürlich für das Herzstück, das vom wilden Wein umrankte Herrenhaus Muckross House.

Dank des Einflusses des warmen Golfstroms gedeihen hier im Südwesten von Irland auch Pflanzen, die sonst im Mittelmeerraum beheimatet sind wie die strauchartigen Erdbeerbäume und groß wachsende Rhododendren.

Rund ein Viertel des Killarney National Parks decken die drei Gletschseen Lough Leane, Muckross Lake und Upper Lake ab.

Der knapp 2.000 Hektar große und von rund 30 Inseln durchzogene Lough Leane ist Irlands Antwort auf das schottische Loch Ness. Denn – schenkt man dem Volksmund glauben – so hält der Stammesfürst O’Donoghue unter Wasser auf Ewigkeit Hof ab und einmal im Jahr, nämlich am 1. Mai, taucht er kurz vor Sonnenuntergang auf.

Video: Killarney National


Eine Perle im Killarney National Park ist fraglos das im Tudorstil erbaute Muckross House, ein efeuumrankter Herrensitz inmitten einer großzügigen Parkanlage.

Im Jahre 1843 nach Plänen des schottischen Architekten William Burn für Henry Arthur Herbert und seine Frau, die Künstlerin Mary Balfour Herbert, erbaut, beherbergt das imponierende Herrenhaus heute das Kerry Folklife Centre, das dem Leben der Landbevölkerung im 19. Jahrhundert gewidmet ist.

Während der Mitte des 19. Jahrhunderts begannen die Herberts in Erwartung eines Besuchs von Queen Victoria mit der Anlage des Gartens. 1861 konnte sich die Monarchin dann vor Ort selbst von der Pracht der Grünanlage überzeugen.

Im Jahr 1932 vermachte William Bowers Bourn das Haus nebst dem gesamten Anwesen dem irischen Staat. Dieser packte die Gelegenheit beim Schopf und rief das Killarney zum ersten National Park des Landes aus. Damit erfüllte sich auch der fromme Wunsch des edlen Spenders, der gesagt hatte: Muckross möge ein wirklicher Garten der Freundschaft, der größte Spielplatz auf der ganzen Welt werden.

Der Bourn Vincent Memorial Park erweist sich als ein Meer an Rhododendren, Azaleen und Magnolienbäumen. Auch mächtige Eichen, uralte Eiben und Erdbeerbäume fallen ins Auge – Zeugen aus einer Zeit, als Irland noch dicht bewaldet war.

Etwas versteckt in einem Waldstückchen sind die Ruinen des Franziskanerklosters Muckross Friary aus dem 15. Jahrhundert zu finden. Es wurde 1448 von Donal MacCarthy gegründet. Bis zur Fertigstellung der Abtei gingen allerdings fünf Jahrzehnte ins Land. 1589 stürmten englische Truppen das kleine Kloster und verlangten nach den liturgischen Gerätschaften. Zwei Mönche ließen ihr Leben, ein Dritter floh mit dem Kirchenschatz.

Unweit des Eingangs zum Bourn Vincent Memorial Park liegt der deutsche Schriftsteller Rudolf Erich Raspe begraben, der 1785 in London unter dem Titel Baron Münchhausen’s narrative of his marvellous travels and campaigns in Russia die Erzählungen über den berühmten Lügenbaron herausgab. Raspe starb 1794 in Killarney, als er hier Kupfervorkommen erforschte.

Der Killarney National Park enthält viel Sehenswertes von nationaler und internationaler Bedeutung, wie beispielsweise die einheimischen Eichenwälder und die Fülle von immergrünen Bäumen und Sträuchern. Viele seltene Moosarten und Flechten, die im milden Klima von Killarney bestens gedeihen. Die im Park lebenden Hirsche sind einzigartig in Irland!

Der Killarney National Park in Irland wurde im Jahr 1981 von der UNESCO zum Biosphärenreservat ernannt.

Wenn Sie einen Urlaub in Kerry planen oder Killarney während eines Kurztrips streifen, besuchen Sie unbedingt diesen wunderschönen Nationalpark. Der Eintritt ist übrigens kostenlos!

Ein Tipp von uns:

In Killarney können Sie auch Fahrräder mieten (für ca. 20 Euro pro Tag) und sind dann in nur 5 Minuten direkt im Killarney Nationalpark. Ein Erlebnis!

Malerisch direkt am Ufer des Gletschersees Lough Leane gelegen, die Burgruine Ross Castle . Das Datum der Gründung ist bis heute ungewiss, aber es wurde wahrscheinlich im späten 15. Jahrhundert von dem O´Donoghue Ross Clan errichtet. Die Burg enthält sehenswerte Eichenmöbel aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

Weitere Sehenswürdigkeiten im Süden von Irland, die Sie interessieren könnten: