Croagh Patrick

Der Kegel des 763 Meter hohen Croagh Patrick ist schon von Weitem zu sehen. Der Sage nach soll der Heilige Patrick im Jahr 441 n. Chr. auf den heiligen Berg nahe Murrisk in der Grafschaft Mayo 40 Tage lang von Aschermittwoch bis Ostern gefastet und gebetet haben, ehe er die vorchristliche Gottheit Crom besiegte.

Vom Gipfel des Berges, wo er auch eine Kapelle errichtete, verbannte er sodann mit einer Glocke alle Reptilien aus Irland - ein Zauber, der bis heute nachwirkt.

Denn auf der Grünen Insel gibt es nachweislich keine Schlangen. Dem bedeutenden Book of Armagh zufolge, wurde Patrick bei seinen Gebeten immer wieder von schwarzen Vögeln gestört, die in späteren Legenden zu Dämonen oder Schlangen wurden.

Jährlich wandern Tausende von Gläubigen auf den heiligen Berg, der von den Pilgern auch Reek genannt wird. An jedem letzten Sonntag im Juli, dem Garland Sunday oder Reek Sunday, besteigen bis zu 25.000 (!) Menschen – zum Teil barfuß oder auf Knien rutschend – den Berg, um in der 1905 geweihten Kapelle auf dem Gipfel zu beten. Hier ist auch ein Stein zu finden, auf dem Patrick so lange gebetet haben soll, bis seine Knie einen Abdruck in der Steinplatte hinterließen.

Video: Croagh Patrick

Der beschwerliche Aufstieg, der um Mitternacht von Murrisk Abbey über die Nordseite des Berges beginnt, verschlingt gut und gerne vier Stunden. Entschädigt wird der Pilger dafür bei klarer Sicht mit einem herrlichen Ausblick auf Mayo, die Twelve Bens in Connemara und die Atlantikküste. Als eine besondere Augenweide erweist sich dabei die Clew Bay mit ihren mehr als 350 Inseln.

In Murrisk selbst widmet sich das Croagh Patrick Visitor Centre der Geschichte und den Geschichten des Berges, hält aber alles Notwendige für Pilger und Wanderer bereit.

Die traditionelle Pilgerfahrt umfasst übrigens drei Stationen: Die erste Station ist Leacht Benain. Hier muss der Pilger sieben Mal einen Steinhaufen umrunden, sieben „Vater Unser“ und sieben „Gegrüsset seist Du Maria“ sprechen sowie anschließend ein Glaubensbekenntnis ablegen. Die zweite Station ist der Gipfel, wo der Pilger niederkniet und die oben erwähnten Gebete wiederholt, bevor er die Kapelle 15 Mal im Uhrzeigersinn und dann Leaba Phadraig, das Bett Patricks, sieben Mal betend umrundet. Danach geht es zur Westseite des Gipfels. Hier muss auf dem „Friedhof der Jungfrauen“, der Roilig Mhuire, zunächst jeder der drei Steinhaufen erst einzeln sieben Mal und anschließend in der Gesamtheit mit Gebeten umrundet werden – erst dann gilt die Pilgerreise als erfüllt.

Weitere Sehenswürdigkeiten im Westen von Irland, die Sie interessieren könnten: