Das Nationalgestüt von Tully

Außerhalb der Kleinstadt Tully in der Grafschaft Kildare ist das irische Nationalgestüt „ The Irish National Stud“, das als ein Mekka der Pferdefreunde gilt, beheimatet.

Der Schotte William Hall-Walker hatte Ende des 19. Jahrhunderts das Areal für die Zucht von Vollblütern erworben.

Bekannt wurde Tully nicht allein wegen der Pferde, sondern auch aufgrund der unkonventionellen Zuchtmethoden. Colonel William Hall-Walker, der Zeit seines Lebens zu den vier bedeutendsten und erfolgreichsten Züchtern der britischen Inseln gehörte, paarte die Stuten und Hengste nach ihren Sternzeichen und erstellte für jedes Fohlen ein spezielles Horoskop.

Standen die Sterne ungünstig für das junge Pferd, so wurde dies unabhängig von seinem Stammbaum umgehend verkauft. So ungewöhnlich die Methoden auch anmuteten, der Erfolg gab Hall-Walker Recht. Denn zwischen 1904 und 1914 gewannen seine Pferde alle klassischen Rennen in Irland.

1915 ging das Gestüt nach einer Schenkung von William Hall-Walker an Großbritannien über und wurde englisches Nationalgestüt. Im Gegenzug wurde Hall-Walker der Titel Lord Wavertree verliehen. 1943 wurde Tully von der irischen Regierung übernommen. Und noch immer verfügen die Hengstbuchten des National Stud über Fenster im Dach, damit Sonne und Mond ihren vollen Einfluss geltend machen können.

Doch das Gestüt hat auch noch einige weitere Besonderheiten aufzuweisen – etwa den zwischen 1906 und 1910 von Tassa Eida und dessen Sohn Minoru angelegten japanischen Garten, der eine „Reise durch das Leben” darstellt. Durch das „Tor des Vergessens” betritt der Spaziergänger den Garten und folgt dem „Pfad des Lebens” entlang wundervoller Blumenrabatte und Bäume. Weiter geht es durch den „Tunnel der Unwissenheit” über die „Brücken der Verlobung und Heirat” in das „Labyrinth des Ehrgeizes” und über die „rote Brücke des Lebens”, bevor die ungewöhnliche Reise im „Garten des Friedens” endet, der die Gelassenheit des Alters symbolisiert. Seit 1999 bereichert zudem der St. Fiachra’s Garden das Gelände des Nationalgestüts. Hier fügen sich nachgebaute Einsiedlerhütten charmant in ein Ensemble aus Bäumen und Gewässern ein.

Video: Tully

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